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Zusammenfassung

Autor Violetta
 - 16 Mai 2023, 20:32:45
Hallo immer weiter machen,
was du schilderst: Emotionen nicht oder kaum wahrnehmen können, Konzentrationsprobleme, Schlafprobleme, Angstzustände, Hoffnungslosigkeit, keine Freude empfinden, das Gefühl körperlich am Ende zu sein, sind alles Zeichen einer schweren Depression, die ein hohes körperliches Ausmaß erreicht hat. Jetzt heißt es nicht mehr weitermachen, sondern um Hilfe zu rufen. Erste Anlaufstelle Hausarzt. Zweite Anlaufstelle Psychiater. Dritte Anlaufstelle Psychologe. Und da muss es ganz deutlich heißen: "Ich kann nicht mehr!"
Autor Immer weiter machen
 - 16 Mai 2023, 07:31:07
Erstmal danke für die Reaktion.

Die Frage nach dem Warum ich mir Glück verbiete, kann ich nicht beantworten. Ich weiß es nicht. Ich bin einfach selbst zu weit weg von mir (anders kann ich es nicht beschreiben) als ob ich den Kontakt zu mir verloren habe. Ich bin ein fremder Mensch für mich selbst und meine Empathie reicht nicht um mit mir mitzufühlen. Umgekehrt ist es ja genauso , ich fange an zu weinen ohne Grund , oder ohne zu wissen warum ich jetzt traurig bin. Ohne diesen Druck auf dem Herz und den Tränen im Gesicht wüsste ich gar nicht das ich traurig bin.
Ich weiß nicht wie ich das beschreiben kann. Als ob ich nicht in meinem Körper stecke sondern daneben stehe und zusehe...

Deshalb kann ich mir auch kaum Fragen beantworten, ich weiß es einfach nicht und schaffe es nicht mir Gedanken dazu zu machen.

Zum Thema Verantwortung für andere... Das ist mein aktueller Lebensinhalt. Ich mache eigentlich nichts anderes . Alles was ich tue ist für andere eigentlich. Dazu muss ich vielleicht etwas weiter ausholen, da sich dieser Zustand entwickelt hat und einfach so da war.

Ich hatte mit meiner Frau drei Kinder und ihre geistig behinderte Schwester wohnte auch bei uns.
Nach dem Tod unseres Sohnes ( er wurde 28 Minuten alt) könnte man zusehen wie meine Frau immer depressiver wurde. Das ging soweit, das sie oft gar nicht mehr aus dem Bett kam.
Es war also an mir das ganze Ding irgendwie am laufen zu halten. Ich arbeite überwiegend Nachts, damit ich Tagsüber Kinder, Haushalt und behinderten Betreuung machen konnte.
In dieser Zeit habe ich verlernt an mich zu denken.
Irgendwann zog ich die Reißleine und meine Behinderte Schwägerin musste ausziehen. Dieser Umstand tat meiner Frau ganz gut und sie gestand sich ein in eine Therapie gehen zu müssen. Im Laufe der Therapie waren auch spürbare Verbesserung eingetreten und zu dem Zeitpunkt wo ich dachte es könnte doch noch alles gut werden verstarb meine Frau plötzlich und unerwartet.
Meine Mädchen waren zu dem Zeitpunkt 9 und 12.
Und ich viel sofort in das alte Samariter Muster und gab wieder alle meine Energie für die beiden, für mich blieb nichts übrig.

Die kleine fing an einzunässen und die große kapselte sich ab. Sie musste zwischendurch schon in die Klinik wegen akuter Suizidgefahr.
Die kleine kompensiert ihr Trauma mit Netflix und snacken, ihre einzigen Freunde sind Dramaserien und Salamisticks.

Meine Trauerverarbeitung war in erster Linie übermäßige Sexualität. Um es Mal deutlich zusagen: nachdem ich mich durch den gesamten Landkreis gevögelt hatte, waren auch nicht mehr viele Freunde da...
Ich habe mein Dasein auf meine Arbeit und meine Kinder ausgerichtet.
Inzwischen sind wir weggezogen in der Hoffnung das ein Neuanfang uns gut tun würde, aber alle sind in ihren Mustern geblieben. Alles dreht sich im Kreis und ich existiere nur um Ihnen ein Leben zu ermöglichen, doch ich habe das Gefühl zu scheitern.
Ich habe inzwischen eine Beziehung, doch auch dort habe ich das Gefühl, daß ihr Maß an Verständnis für mich und meine Kinder sich langsam auf braucht.

Naja ... Was soll's, weiter machen....

Autor Ina
 - 16 Mai 2023, 01:37:47
 
Nachtrag:

Zum Thema ,,sich verbieten, glücklich zu sein" ging mir jetzt noch einiges durch den Kopf. Doch, ich kenne das auch. Früher war das bei mir wohl auch so. Ich hatte immer das Gefühl, es stünde mir nicht zu, Glück und Freude zu empfinden. Es hat sich fast schon ,,falsch" angefühlt, wenn mal etwas gut und schön war. Als dürfte es nicht so sein. Als wäre ich es nicht wert. Als hätte ich es nicht verdient. Als wäre es nicht richtig, dass es so etwas in meinem Leben gibt. Vielleicht ist es sogar typisch für einen Menschen mit Depressionen, so zu denken.

Aber ist es nicht eigentlich unsinnig, sich Positives selber zu verwehren? Warum schränkt man sich selbst so ein – in seinen Emotionen, in seinem Erleben, in seiner Wahrnehmung? Steht man sich damit nicht selbst ganz massiv im Wege? Ist das möglicherweise ein besonders wichtiger Punkt, an dem man ansetzen kann und sollte, damit ,,es" besser wird? Kann man lernen, es anders zu machen? Ja, ganz bestimmt kann man das. Und man sollte es auch.

Jedem (!) steht es zu, Glück zu empfinden, fröhlich zu sein, sich gut zu fühlen und Schönes zu erleben. Ganz egal, was andere einem vielleicht mit Worten oder Taten entweder bewusst oder unbewusst suggeriert haben.

Ich wünsche Dir von Herzen glückliche Momente, die Du zulassen und in Dein Herz einschließen kannst!
Autor Ina
 - 16 Mai 2023, 01:23:45
 
Zitat von: Immer weiter machen in 15 Mai 2023, 20:53:49
Ich verbiete mir Glück zu empfinden, glaub ich jedenfalls.

Warum?


Zitat von: Immer weiter machen in 15 Mai 2023, 20:53:49
Mein Gewissen fragt mich was denn da Grad schön war und ....naja.... Ich bin ja nicht da um zu antworten.

Wie meinst Du das? Wer sollte Dir das sonst beantworten können, wenn nicht Du selbst?


Zitat von: Immer weiter machen in 15 Mai 2023, 20:53:49
Ich träume ausnahmslos von meinem eigenen Tod. In allen Varianten.

Das kenne ich. So ähnlich ging es mir vor ca. 15 Jahren. Ich habe es als sehr belastend empfunden. Vielleicht war es aber auch nicht verwunderlich, dass ich so häufig davon geträumt habe, da meine Suizidgedanken damals sehr ,,laut" waren und ich mich ständig damit beschäftigt habe.


Zitat von: Immer weiter machen in 15 Mai 2023, 20:53:49
Meine Arbeit, mein Alltag und mein Privatleben können nicht einfach stillstehen. Zu groß sind die Verantwortungen, die auf mir Lasten. Ich merke wie es mich auffrisst und mein Körper am Rand der Belastbarkeit agiert.
Allerdings sind diese Verantwortungen auch der Grund weiterzumachen, ohne sie hätte ich mich schon längst in die Ecke gelegt zum Sterben.
Ich muss ja meine Arbeit machen, ich kann doch meine Kinder nicht im Stich lassen und ich werde meiner Familie und Freunde bis zum letzten Atemzug die heile Welt vorspielen.

Wenn Du Dich für Deine Arbeit, Deine Familie und Deine Freunde verantwortlich fühlst, liegt es dann nicht als erstes in Deiner Verantwortung, für Dich selbst zu sorgen? Also dafür, dass es Dir besser geht, damit Du diese Verantwortung überhaupt tragen KANNST? Verantwortung für etwas oder jemanden zu übernehmen, bedeutet in meinen Augen jedenfalls nicht, so lange Theater zu spielen, bis man zusammenbricht.
Autor Immer weiter machen
 - 15 Mai 2023, 20:53:49
Was soll's....

Ich Schippe gerade Dreck aus dem Rinnstein und merke wie mir warme Tränen die Wange runterkullern.
Ich Frage mich ob ich traurig bin...
Aber ich bin viel zu weit weg von mir um die Antwort darauf hören zu können. Ich weiß und merke oft das mein Körper sich sperrt, wahrscheinlich ist er auch langsam am Ende.
Was soll's , denke ich mir und mache einfach weiter. Die Schaufel scheint von Minute zu Minute schwerer, aber die Arbeit muss ja gemacht werden und es ist eine gute Arbeit, da ich dabei nicht denken muss. Ich schaffe es nicht mehr mich auf irgendwas gedanklich zu fokussieren. Irgendein Puckern oder Zucken in meinen Gehirnwindungen reißt mich immer schnell aus meiner Konzentration und ich muss versuchen meinen Gedanken von vorne durchzugehen doch meist komm ich nicht weiter als beim ersten Versuch.
Ich verbiete mir Glück zu empfinden, glaub ich jedenfalls. Nach jedem echten Lächeln ( und davon gibt es nicht viele) falle ich in ein Loch aus Angst, Zweifel und Selbsthass.
Mein Gewissen fragt mich was denn da Grad schön war und ....naja.... Ich bin ja nicht da um zu antworten.
So bestehen alle meine Gedanken nur aus unbeantworteten Fragen.
Ich habe da aber eine Gleichgültigkeit antrainiert und lange bleibt der Gedanke ja eh nicht also: scheiß drauf.

Also was soll's... Und ich mache einfach weiter.
Schlafen ist sone Sache, auf der einen Seite bin ich immer müde und schlafe wahrscheinlich auch viel zu viel. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl gar nicht zu schlafen.
An die allabendliche Panikattacke, unter dessen Herzstolpern ich dann durch das Hyperventilieren vor Erschöpfung einnicke, hab ich mich bereits gewöhnt. Das gute daran ist ja, ich schlafe ein....
Ohne diese Panikattacke brauche ich ewig bis die Augen zu fallen.
Viel schlimmer ist das ich von meinen Träumen im halbe-stunden-takt geweckt werde. Ich träume ausnahmslos von meinem eigenen Tod. In allen Varianten. Mal stürze ich und wache auf in dem Moment wo der Schädel wie ein Melone am Asphalt aufplatzt. Oder wenn ich mit einem Strick um den Hals vom Dachfirst springe. Es kann auch ein Autounfall sein oder die aufgeschnittene Pulsader...
Aber was soll's .... Ich Dreh mich um und das Einschlafen geht von vorne los.
Ich weiß nicht wie lange ich das so noch weitermachen kann bis ich zusammen breche. Aber ich weiß, daß ich auch nicht aufhören kann.
Meine Arbeit, mein Alltag und mein Privatleben können nicht einfach stillstehen. Zu groß sind die Verantwortungen, die auf mir Lasten. Ich merke wie es mich auffrisst und mein Körper am Rand der Belastbarkeit agiert.
Allerdings sind diese Verantwortungen auch der Grund weiterzumachen, ohne sie hätte ich mich schon längst in die Ecke gelegt zum Sterben.
Ich muss ja meine Arbeit machen, ich kann doch meine Kinder nicht im Stich lassen und ich werde meiner Familie und Freunde bis zum letzten Atemzug die heile Welt vorspielen.
Also was soll's... Weitermachen.
Ich bin mir sicher , der finale Zusammenbruch ist nicht mehr so fern.
Ich weiß, das ich schon lange nicht mehr kann.
Ich spüre das, der Motor benzinleer am stottern ist, bis er endgültig ausgeht.
Bis es vorbei ist...
Und bald ist es soweit....
Also was soll's....

Was soll's....

Ich Schippe gerade Dreck aus dem Rinnstein und merke wie mir warme Tränen die Wange runterkullern.
Ich Frage mich ob ich traurig bin...
Aber ich bin viel zu weit weg von mir um die Antwort darauf hören zu können. Ich weiß und merke oft das mein Körper sich sperrt, wahrscheinlich ist er auch langsam am Ende.
Was soll's , denke ich mir und mache einfach weiter. Die Schaufel scheint von Minute zu Minute schwerer, aber die Arbeit muss ja gemacht werden und es ist eine gute Arbeit, da ich dabei nicht denken muss. Ich schaffe es nicht mehr mich auf irgendwas gedanklich zu fokussieren. Irgendein Puckern oder Zucken in meinen Gehirnwindungen reißt mich immer schnell aus meiner Konzentration und ich muss versuchen meinen Gedanken von vorne durchzugehen doch meist komm ich nicht weiter als beim ersten Versuch.
Ich verbiete mir Glück zu empfinden, glaub ich jedenfalls. Nach jedem echten Lächeln ( und davon gibt es nicht viele) falle ich in ein Loch aus Angst, Zweifel und Selbsthass.
Mein Gewissen fragt mich was denn da Grad schön war und ....naja.... Ich bin ja nicht da um zu antworten.
So bestehen alle meine Gedanken nur aus unbeantworteten Fragen.
Ich habe da aber eine Gleichgültigkeit antrainiert und lange bleibt der Gedanke ja eh nicht also: scheiß drauf.

Also was soll's... Und ich mache einfach weiter.
Schlafen ist sone Sache, auf der einen Seite bin ich immer müde und schlafe wahrscheinlich auch viel zu viel. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl gar nicht zu schlafen.
An die allabendliche Panikattacke, unter dessen Herzstolpern ich dann durch das Hyperventilieren vor Erschöpfung einnicke, hab ich mich bereits gewöhnt. Das gute daran ist ja, ich schlafe ein....
Ohne diese Panikattacke brauche ich ewig bis die Augen zu fallen.
Viel schlimmer ist das ich von meinen Träumen im halbe-stunden-takt geweckt werde. Ich träume ausnahmslos von meinem eigenen Tod. In allen Varianten. Mal stürze ich und wache auf in dem Moment wo der Schädel wie ein Melone am Asphalt aufplatzt. Oder wenn ich mit einem Strick um den Hals vom Dachfirst springe. Es kann auch ein Autounfall sein oder die aufgeschnittene Pulsader...
Aber was soll's .... Ich Dreh mich um und das Einschlafen geht von vorne los.
Ich weiß nicht wie lange ich das so noch weitermachen kann bis ich zusammen breche. Aber ich weiß, daß ich auch nicht aufhören kann.
Meine Arbeit, mein Alltag und mein Privatleben können nicht einfach stillstehen. Zu groß sind die Verantwortungen, die auf mir Lasten. Ich merke wie es mich auffrisst und mein Körper am Rand der Belastbarkeit agiert.
Allerdings sind diese Verantwortungen auch der Grund weiterzumachen, ohne sie hätte ich mich schon längst in die Ecke gelegt zum Sterben.
Ich muss ja meine Arbeit machen, ich kann doch meine Kinder nicht im Stich lassen und ich werde meiner Familie und Freunde bis zum letzten Atemzug die heile Welt vorspielen.
Also was soll's... Weitermachen.
Ich bin mir sicher , der finale Zusammenbruch ist nicht mehr so fern.
Ich weiß, das ich schon lange nicht mehr kann.
Ich spüre das, der Motor benzinleer am stottern ist, bis er endgültig ausgeht.
Bis es vorbei ist...
Und bald ist es soweit....
Also was soll's....