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Zusammenfassung

Autor Ponyhof
 - 02 Februar 2021, 16:22:03
Hallo Massa

ja, das mit dem Baum klingt wirklich ausgezeichnet, ich denke das auch häufig. (Eine Freundin und ich hatten den Plan gefasst nach einem tollen Urlaub gemeinsam mit unseren Männern mit dem Flugzeug abzustürzen. Alle gleichzeitig tot, keiner bleibt zurück, das wär's...)

Andererseits ist es aber auch so (wirklich wahr, kein Witz) dass es ja nur zwei Möglichkeiten gibt:

1) In Deinem Leben GIBT es noch jemanden / etwas, der oder das Dich am Leben hält.
oder
2) In Deinem Leben gibt es NICHTS und niemanden, der oder das Dich am Leben hält.

Eine der beiden Alternativen muss wahr sein, muss.

Naja. Bei Variante 1 ist ja offensichtlich der Verlust nicht absolut - d.h. es geht weiter, die Leere lässt sich füllen / umschiffen und bei  2 hält uns letztlich niemand davon ab unterm Baum zu sitzen, bis wir sterben (meine Version wäre: Am-Meer-sitzen, kannste in meinem thread lesen, falls Du Lust hast).

Achja, das Leben ist kein... Du weißt schon ;-)

Viele Grüße

Ponyhof
Autor Massa
 - 27 Januar 2021, 15:52:59
Hi Ponyhof

Nur die eigene Leistung nicht klein reden! Mutig ist wer weiter lebt, sich also dem Leben stellt, egal was noch kommt.
Ich stelle mich auch und lebe mit meiner Angst alles zu verlieren. Es geht also nur  um die anderen in meinem Leben, um mich fürchte ich nicht, ich bin dem Gevatter bereits mehrmals von der Schippe gesprungen. Es hat allerdings nach dem Tod meiner Mutter viele Jahre gebraucht, um Leben überhaupt noch fühlen zu können.
Die Angst durch Verlust wieder in diese Leere zu fallen ist einfach allgegenwärtig.
Ja klar, es ging bei  mir auch weiter und ich hatte sogar riesiges Glück einen Menschen zu finden der zu mir passt und mich trägt, aber so etwas gibt es wohl nur ein einziges Mal im Leben.
Eine Freundin sagte einmal: "Wenn mein Mann stirbt, dann gehe ich in den Wald und setze mich an einen Baum, bis ich auch sterbe". Klingt wie ein guter Plan...

Danke für deine Worte sie haben mir gut getan!
Massa
Autor Ponyhof
 - 26 Januar 2021, 17:44:41
Hallo Massa

mutig? Ich? Ich fühle mich gar nicht mutig ehrlich gesagt. Es war "einfach" (HAHA) so, dass es irgendwann nur noch einen Weg zu geben schien. ALLES andere war unmöglich geworden. Wirklich alles.
Nun. Da habe ich diesen einen Weg "natürlich" genommen, was sonst? Dass es wie es aussieht ein Weg ins Leben war, sehe ich selbst erst allmählich... War quasi Zufall... 
Jedenfalls.
Ich finde es eigentlich sehr einleuchtend, dass Du Angst hast und würde die unqualifizierte Meinung aufstellen, dass die Angst selbstverständlich NICHT weggeht, nur weil Du Dir sagst, dass es Dir gut gehen darf.

Ich meine:
Du hast gelernt (traumatische Erfahrung würde ich mutmaßen), dass manchmal plötzlich eine Krankheit in Dein Leben tritt und Dir den wichtigsten Menschen nimmt, den Du hast. Und Du kannst nichts dagegen tun.
UND
Du hast festgestellt, (Lebenserfahrung), dass Du diesen Verlust nie verwindest, dass es nie wieder gut wird. Sondern dass die Lücke ewig bleibt, die Wunde ewig schmerzt.
Wenn man es so betrachtet ist (meiner Meinung nach) furchtbare Angst quasi die einzig MÖGLICHE Emotion. Und "einfach" aufzuhören Angst zu haben wäre wie "einfach" aufzuhören zu atmen.
Ich sehe da keine Möglichkeit.

Was ich mich frage ist, warum das bei Dir so ist. Ich war etwas älter als Du, als ich meine Mutter verloren habe und ich will auch ehrlich nicht "Alles halb so wild" klingen. Trotzdem gibt es ja durchaus Menschen, die den Verlust der Mutter verarbeiten konnten. Nicht so, dass sie sie nicht mehr vermissen. Aber so, dass sie sich mit einem dankbaren Lächeln erinnern können. So "meine Mama war die Beste" mäßig.
Was ich nämlich denke ist folgendes:
Wenn Du nicht verinnerlicht hättest, das Krankheit und Tod das Leben der folgenden Generationen auf Jahrzehnte zerstören (weil's bei Dir so ist) sondern, dass es danach auch wieder weiter geht. Weiter gehen darf kann und WIRD. Anders - aber weiter... Vielleicht würde dann auch die Angst weniger? 🤔

Nur son Gedanke...
Autor massa
 - 25 Januar 2021, 20:50:34
@fjgrt Ja leider hat mir die Therapie meine Angst nicht nehmen können. Aus Kinderzeiten weiss ich, dass die Angst auch davon kommt, dass ich mich damals schlecht und schuldig fühlte und ich es nicht verdient habe, dass es mir gut geht. Das weiss ich alles, beruhigt mich jedoch leider nicht. Aber trotzdem danke für deine Hilfe. Das mit den Zetteln probiere ich mal aus, schaden kann es sicher nicht.

@Ponyhof
Danke für deine Antwort. Tut gut zu lesen, dass es anderen ähnlich  ergeht. Was du sagst stimmt, man hat keinerlei Garantie, dass man gesund bleibt, es kann jeden treffen.

Wenn ich deine Beiträge lese dann denke ich, dass du wirklich traurige Zeiten durch gemacht hast und weisst wovon du sprichst und ich bewundere deinen Mut!

Ich wage gar nicht daran zu denken, was ich tun würde, wenn jemand von uns sterben, oder krank würde. Alleine der Gedanke daran macht mich schon panisch. Ich hätte wohl keinerlei Lebensfreude mehr und die Zeit würde auch die Wunden nicht heilen. Die Zeit heilt keine Wunden! Ich bin bis heute nie über den Verlust meiner Mutter hinweg gekommen, sie starb als ich 16 war. Wenn ich heute an sie denke, schiessen mir die Tränen in die Augen, es tut  heute noch genau so weh wie damals. Daher könnte auch ein Teil meiner Angst kommen, wieder alles was mir lieb ist zu verlieren.

Stimmt schon, Angst ist nicht unbedingt nur etwas Schlechtes. Manchmal bewahrt sie uns auch davor Dummheiten zu begehen.
Z.B. nicht zu klauen aus Angst erwischt zu werden *zwinker*
Autor Ponyhof
 - 25 Januar 2021, 17:00:26
Ich kenne das.
Hatte ich jahrelang.
Und mein Problem war: Meine Angst war nicht unbegründet, sie war sehr begründet.
Ich hatte Angst davor, dass das Leben (wieder) unerträglich würde und dass "man" mir die Möglichkeit nehmen würde mich umzubringen. Z.B. dadurch, dass man mich in die Geschlossene stecken würde.
Ich konnte mir diese Angst rational ansehen. Und jedesmal kam ich zum selben Ergebnis:
Ich fand es ausgesprochen vernünftig davor Angst zu haben. Denn SO funktioniert unsere Gesellschaft. Wenn's so wäre, würde "man" das versuchen.
So sieht's aus.
Es war ein ziemlicher Brocken, das kann ich Dir sagen...

Mein Gedanke wäre die Angst Mal Ernst zu nehmen, statt (erfolglos) zu verdrängen zu versuchen.
Du schreibst, Du hast Angst krank zu werden. Du oder deine Familie. Tja. Realistische Angst, muss man ehrlich so sehen. Das kann jeden treffen, das Risiko besteht. Und jeder der "Ach waaaas, krank werden immer nur andere" sagt, der lügt.
Frage: Was würdest Du tun, wenn einer von Euch schlimm krank würde?