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Zusammenfassung

Autor Ina
 - 28 Oktober 2019, 22:22:22
 
Zitat von: Dora in 28 Oktober 2019, 18:01:33
Außerdem hatte ich Angst, dass sie mich gleich in eine Klinik einweisen wird.

Hallo Dora,

auch ich kenne diese Angst. Sowohl in meinen Therapien (aktuell mache ich keine) als auch in den Gesprächen mit meinem Psychiater hatte bzw. habe ich manchmal Hemmungen, über gewisse Dinge zu sprechen. Früher betraf das vor allem die Suizidgedanken, heute sind es meist eher andere Gedanken, die ich selber als "krank" einstufe, weil ich (zumindest in "klaren" Momenten) weiß, dass sie mit der Realität nicht allzu viel zu tun haben. Es kostet Überwindung, aber meistens spreche ich sie dann doch noch aus (wenn denn noch Zeit dafür ist – Termine beim Psychiater sind ja in der Regel recht kurz). Und die Wahrscheinlichkeit, wegen solchen Dingen eingewiesen zu werden, geht gegen null. Soweit ich weiß, kann das nur passieren, wenn man entweder für sich oder für andere eine Gefahr darstellt (so wurde es mir mal gesagt).

Es ist einfach sehr wichtig, dass wir ehrlich zu unseren Ärzten / Psychiatern / Therapeuten sind, denn sonst machen wir es ihnen ziemlich schwer, uns zu helfen. Dann führen Gespräche ggf. in eine Richtung, die in Wahrheit ganz weit weg von unseren derzeitigen Gedanken sind – und letztlich bringt es uns wenig, wenn wir z.B. in der Therapie über Dinge sprechen, die uns vielleicht nur am Rande beschäftigen und das, was wirklich in uns "brodelt", aus Angst oder Scham zurückhalten. Nach der Therapiestunde quält es uns ja ohnehin weiter – und dann sind wir allein damit. Davon abgesehen kann es ja wirklich sehr, sehr entlastend sein, solche schlimmen Gedanken einfach mal vor jemandem auszusprechen!

Man muss nicht immer alles sofort ansprechen, denke ich. Manchmal ist man einfach noch nicht so weit und braucht noch etwas Zeit dafür und möchte sich evtl. auch selber gedanklich noch intensiver damit auseinandersetzen, was da eigentlich "in einem los ist". Aber dauerhaft zurückhalten sollte man so wichtige Themen wie die, die Du hier angesprochen hast, nicht. Von daher: Gut gemacht! Toll, dass Du Dich dazu überwunden hast, Dich Deiner Therapeutin zu öffnen!

Liebe Grüße
Ina
Autor hardworking fool
 - 28 Oktober 2019, 18:47:28
Liebe Dora,

es freut mich, dass du diesen schweren Weg gegangen bist. Es ist ja wirklich nicht einfach "so etwas" mit einem eigentlich völlig Fremden zu teilen. Ich habe allerdings ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich hatte auch schreckliche Angst, deswegen in der Klappse zu landen, aber nachdem ich mit meiner Therapeutin darüber gesprochen hatte ging es mir sehr viel besser.

Alles Gute!

Fool
Autor Dora
 - 28 Oktober 2019, 18:01:33
Hallo.
Danke erstmal Fool, dass du mir sehr nette und ehrliche Worte geschrieben hast.
Hatte heute Therapie und habe mir deinen Rat zu Herzen genommen. Ich habe meiner Therapeutin von meinen Suizid Gedanken und auch von meiner Bulimie erzählt.
Es ist mir wahrlich nicht leicht gefallen, aber habe meinen ganzen Mut zusammen genommen. Sie hat sehr einfühlsam reagiert, aber sie war auch überrascht.
Auch hat sie mir gesagt, ich darf ihr alles erzählen.
Außerdem hatte ich Angst, dass sie mich gleich in eine Klinik einweisen wird. Sie erklärte mir, dass das nur passiert, wenn ich sage ich gehe und tue mir was an.
Dann muss sie sofort handeln. Auch wollte sie wissen, ob ich eine Vorstellung habe,
wie ich es machen würde. Habe ich bejaht.
Momentan fühle ich mich schon stabil. Jetzt bin ich sehr froh diese Themen angesprochen zu haben. Es ist schon eine Last von mir gefallen und ich kann mich
meiner Psychotherapeutin anvertrauen, wenn ich in eine ausweglosen Situation komme.
Nehme ansonsten keine Psychopharmaka, aber bei Panikattacken oder wenn ich ganz neben der Spur bin, nehme ich in Absprache mit meinem Arzt,, Xanor. Ist ein starkes Mittel zur Beruhigung sogenanntes Benzodiazepin. Nehme ich wirklich nur in Ausnahme
Situation. Das ist so ein Art Rettungsanker.
Danke fürs Lesen und alles Gute für euch da draussen.

Liebe Grüße Dora


Autor hardworking fool
 - 27 Oktober 2019, 13:11:04
Hallo Dora,

natürlich ist es nicht einfach über Themen wie Suizidalität, autodestruktives Verhalten, Bulimie etc. zu sprechen. Man schämt sich, kann sich selbst nicht ausstehen, versucht sich irgendwie selbst zu therapieren / bestrafen. Das kann ich alles gut nachvollziehen.

Jetzt müsste man ja annehmen, dass es dir leichter fallen sollte, das mit deinem Therapeuten zu besprechen, immerhin hast du es ja schon einmal geschafft, dich der/dem von der Telefonseelsorge und auch hier im Forum zu öffnen, aber natürlich ist es viel schwieriger darüber mit einem anderen Menschen zu sprechen dem man von Angesicht zu Angesicht gegenüber sitzt. Am Telefon / Computer muss man sich wenigstens die Reaktionen des anderen nicht ansehen.

Trotzdem kann ich dir nur dringend raten über deinen Schatten zu springen und mit deinem Therapeuten zu reden. Es kann durchaus auch befreiend sein, die ganzen negativen Gedanken zuzugeben.
Das ist irgendwie wie mit dem Monster im Kleiderschrank. Hat man es erst einmal ans Licht gezerrt, dann merkt man, dass es gar nicht so stark und mächtig ist, sondern im Grunde nur ein alter Pullover dessen Ärmel im Wind wehen.

Ich halte es für sehr wichtig, die Bulimie anzusprechen. Wenn du das Problem erst seit kurzem hast, dann ist es noch nicht so festgesetzt und kann leichter behandelt werden als wenn sich dieses Verhalten erst mal so richtig eingeschliffen hat. Ich weiß nicht, ob du damit etwas anfangen kannst, wenn ich das mal so salopp formuliere: Wenn du meinst, dass du dich selbst bestrafen musst, dann sieh einfach die Offenheit gegenüber deinem Therapeuten als Teil deiner Selbstkasteiung an. Stell dich der Scham und vielleicht auch den Vorwürfen.

Alles Gute!
Fool
Autor Dora
 - 27 Oktober 2019, 11:42:47
Hallo.
Momentan geht es mir ziemlich schlecht. Zu meiner Depression und Burnout ist jetzt in den letzten Wochen noch etwas dazu gekommen. Bulimie!
Ich hatte das mein ganzes Leben noch nicht, und bin auch keine junge Frau mehr(40 plus) Aber in letzter Zeit habe ich keine Lust am Leben und finde es im wahrsten Sinne zum Kotzen . Bin zwar in therapeutischer Behandlung, aber traue mich das nicht ansprechen, weil ich mich so schäme. Auch meine Suizid Gedanken traue ich mir nicht anzusprechen.
Habe auch schon bei der Telefon Seelsorge angerufen und die haben mir geraten, Suizidalität bei der nächsten Therapie anzusprechen.
Wer von euch kennt das Gefühl, sich nach dem Essen zu über geben. Es ist so, dass ich mich selbst bestrafen will. Es ist so doof, aber ich kann gerade nicht anders. Habe einfach Angst, irgendwann nicht mehr zu können. Und ich hasse mich für die Gefühle.
Habt ihr einen Rat für mich?