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Zusammenfassung

Autor Mitleser
 - 08 Juni 2019, 01:44:57
Dieses Leben ist so lange gottlos bis man seine eigene Spiritualität findet und so Gott einen Weg ins Leben bahnt. In dem Moment, wo ich mich in meiner Ganzheit wahrnehme und allem um mir herum den Platz gebe der gebührend ist, füllt sich die Leere.

Ich habe noch vor wenigen Jahren genauso geschrieben wie ich es oben lesen konnte. Die selben Sätze, das selbe Erleben einer unzähmbaren und unerträglichen Leere in mir. Trotzdem ein höllischer Krach aus Gedanken und Schmerz und auch heute noch gibt es diese Tage, gibt es dieses Gefühl, doch musste ich bemerken das ich mithelfe und voller inbrunst mitgeholfen habe, dieses Gefühl am Leben zu erhalten.
Erst als ich mir eingestanden habe das ich mehr bin als das was wir in Gesellschaft aufgebaut haben und ich mir nach und nach erlaubt habe mich wirklich kennen und leben zu lernen, wurde es besser.
Heute ist es so das immer mehr Ruhe in mir lebt.

Ich hänge nicht mehr vergebenen Chancen nach, sehne mich nicht mehr in eine anderes Leben oder in einen schnellen Tod. Auch spreche ich an was mich bewegt und wenn das zu einer Begegnung führt die mein Gegenüber nicht ertragen kann oder versteht, bleibe ich doch bei mir und schweige nicht mehr. Ich gehe auch nicht mehr voller Inbrunst ins nachsinnen über das was ich vielleicht grade falsch gemacht haben könnte oder verschwende meine kraft bei dem Versuch es womöglich richtig zu stellen. Ich höre mich, ich fühle mich, ich folge mir.
Ich nehme mich ernst und weil ich verstanden habe wie lange ich selbst dafür gebraucht habe mich zu fühlen und was ich für einen Kraftakt leisten musste um mir näher zu kommen, bin ich nicht mehr eilig mit dem Verlangen das andere mich fühlen oder verstehn. Müssen die ja auch nicht. Die Sind womöglich einen anderen Weg gekommen, nennen einen anderen Gott ihren Freund oder beten Götzen an. Alles legitim, alles richtig, alles deren Entwicklung. Ich verfolge meine.

Mein Weg ist eben nicht einzigartig, so wie ich früher immer dachte, sonder wir sind kollektiv in diesem Wahnsinn unterwegs. Womöglich in dieser Hölle von der ich immer mehr meine das sie eben nicht nach dem Leben stattfindet, sondern vor dem Leben stattfindet das mir wirklich bestimmt ist, das ich aber noch erforschen muss. Dem ich die Kraft geben muss die es braucht um zu wachsen, um reinzuwachsen.

Alles ist zu schnell. Unsere Seelen halten nicht mehr mit. Manche Älter, manche Jünger. Wir suchen den Ausstieg oder besser den Einstieg in unser Leben. Manche meinen sich zu erkaufen was sie brauchen. Manche sind poliamorös, wieder andere pumpen sich mit Drogen voll, eifern Propheten hinterher. Schaffen sich Götzen und Idole oder schauen anderen zu wie sie sich leben.

Und genau hier haben wir eine Gemeinsamkeit. Du, Ina, Bella, wir alle haben an einem Punkt zumindest schonmal verstanden was wir nicht mehr wollen oder das uns was fehlt. Jetzt ist es nötig zu erkennen was wir brauchen und dann, mit ganz viel Wohwollen für uns und mit der passenden Geschwindigkeit bewegen wir uns auf ein Leben zu, das wir wirklich wert finden zu leben und ich stehe das ganz bei Bella. Mein Leben hat sich durch die Spiritualität, durch das Gebet, zum besseren entwickelt.

"Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn Du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich."

Ich habe das für mich übersetzt.

Ich wanderte als Toter zwischen den Lebenden, doch war ich nicht der wirklich Tote. Du standest bei mir und hast mich nie aufgegeben so wie ich mich oft aufgab. Deine Liebe und deine Verbundenheit mit mir erweckte mich und stützte mich in meiner Schwäche.

"Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein."

Gott ist für mich niemand der auf einem Thron sitz und Gericht über uns hält am Ende unserer Tage, sonder wir halten Gericht über uns.
Doch trotz allem hält er im Angesicht unseres Kampfes, im Angesicht unseres inneren Feindes zu uns. Er kennt unseren inneren Feind und trotzdem gibt er uns die Freiheit zu wählen. Er schenkt uns voll ein und überlässt es uns, ob wir trinken oder verdursten. Das ist wahre Liebe.

Gott lebt in allem um uns herum. In allem was uns umgiebt. Er ist in dem Moment zu finden, wo wir uns finden. Er ist nicht einer der eiligen Leute um uns, er ist Teil dessen was wir Leben nennen. Das grosse ganze, dessen wir Teil sind. Die Verbindung die zwischen uns und unseren Ahnen lebt. Die Trommel die ich im Takt meines herzens schlage. Der gruss des Falken über mir. Die Kräuter am Wegesrand. Der ruf der Eule in der Nacht,

Und wenn das Konzept Gott zu schwer ist, zu überladen mit dem Staub der Geschichte, dann nenne Gebete Meditation. Nenne Gott Wakantonka oder Dein Selbst. Tanze mit Schamanen ums Feuer. Achte die Naturgeister. Lebe deinen inneren Ruf und erwecke Deiner Seele Stimme zum leben, damit sie dich führt und nährt.

"Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar."

Ich gewähre mir mich zu erkennen und lasse meinen Schwächen gegenüber Gnade walten. Ich bin freundlich mit mir. So kann ich in meinem Körper mit mir Leben. Mein Sterben ist nicht mehr nötig.
Autor Axel
 - 05 Juni 2019, 21:56:52
Hey,

interessant!
Ich habe vor ein paar Jahren auch damit angefangen, meine Gedanken in einer Art Tagebuch festzuhalten. Bisher dachte ich es hilft mir. Bin mir aber nicht mehr so sicher.
Meiner Schwester habe ich einmal diverse Auszüge davon lesen lassen, da sie überaus überrascht war, dass jemand wie ich ein "Tagebuch" führt.
Tja, sie mochte meinen Schreibstil.... Kommentare dazu waren: "Dein Mix aus düsterer Weltanschauung und derber Ausdrucksweise gepaart mit der Vielzahl an philosophischen Gedanken liest sich schon fast wie eine groteske Form von Poesie..." Dann mussten wir beide lachen....

Du glaubst tatsächlich noch an Gott? (Verzeih wenn das zu direkt ist)

Grüße
Axel
Autor Bella
 - 03 Juni 2019, 09:12:34
Hallo Axel,

und wie ich das kenne! Gerade gestern hatte ich wieder so einen Tag, wo ich über alles Mögliche nachgedacht habe, über das sich "normale" Menschen keinerlei Gedanken machen. Ich habe es längst aufgegeben, meine Gedanken und Fragen anderen gegenüber auszusprechen. Ich würde überall in meinem Umfeld nur damit anecken und auf völliges Unverständnis stoßen. Ich habe ja hier den Spruch "Ich bin der Flamingo unter den Tauben" als Motto in meinem Profil. Leider ist der Flamingo ziemlich einsam, weil er keinen anderen Flamingo hat, mit dem er sich austauschen kann. ;) Die Tauben leben da in einer anderen Welt, die mir als "Flamingo" einfach viel zu klein und eng ist. Mir hilft es, meine Gedanken in ein Tagebuch zu schreiben und sie im Gebet gegenüber Gott auszusprechen. Das ist sehr befreiend für mich.

LG Bella der Flamingo :)
Autor Axel
 - 02 Juni 2019, 23:03:23
Ja es ist schon derb zu sehen, welche Probleme so unsere Mitmenschen plagen.

Aber das kenne ich auch. Man kann sich glücklich schätzen, wenn man jemanden vor sich hat mit dem ein vernünftiges - nicht oberflächliches - Gespräch stattfinden kann.
Ich werde regelmäßig seltsam beäugt, wenn ich mal wirklich sage was ich denke, geschweige denn, wenn ich mal (was selten vorkommt, aufgrund mangelndem Verständnis des Gegenüber) sage, was mich tatsächlich beschäftigt. Wobei ich da ohnehin äußerst vorsichtig geworden bin, da die Leute offensichtlich sehr sehr schnell überfordert sind.

Ich habe mich einmal jemandem anvertraut, was meinen Wunsch nach ewiger Ruhe betrifft. Einer meiner engsten Freunde. Die Reaktion: kritisch geguckt: "Du laberst so ein Müll....."
Und das wars dann..... kein Wort mehr - Themawechsel.....
Seit dem lass ich es einfach und versuche meine bescheidene Zeit auf diesem gottlosen Planeten einigermaßen erträglich abzusitzen und klar zu kommen.
Autor Ina
 - 31 Mai 2019, 17:37:57
 
Zitat von: Axel in 31 Mai 2019, 17:07:20
Ich hab schon sehr früh gemerkt, dass ich mir ständig über Dinge den Kopf zerbrochen habe, hinterfragt habe, die meine Mitmenschen nicht mal ansatzweise tangierte. Kennt ihr das auch?

Hallo Axel,

ja, das kenne ich nur zu gut – das war schon in meiner Jugend so. Der Großteil meiner Freundinnen / Bekannten haben sich fast nur über Jungs unterhalten, sich mit größtem Interesse Schminktipps in Jugendmagazinen durchgelesen und von irgendwelchen Stars geschwärmt (klingt sehr klischeehaft, war aber nun mal so). Damit konnte ich wenig anfangen, habe stattdessen über das Leben, die Intensität von zwischenmenschlichen Beziehungen und mein Seelenleid nachgedacht. Gespräche und Austausch mit anderen war demnach sehr schwer bzw. kaum möglich. Das wiederum hat mich noch mehr verzweifeln lassen. Mir hat der Tiefgang gefehlt und ich habe mich geistig häufig unterfordert gefühlt. Es kam mir oft so vor, als wäre das, was (für mich) wirklich zählt, allen anderen völlig egal.

Heute kann ich mir selber aussuchen, mit wem ich mich umgebe. Damals war ich praktisch gezwungen, mich mit bestimmten Menschen – meinen Mitschülern – zu "beschäftigen". Das ist jetzt natürlich nicht mehr so. Die Kontakte, die ich heute habe, ticken sehr ähnlich wie ich. Dadurch können wunderbare Gespräche zustande kommen und man kann meist ohne große Probleme Verständnis füreinander aufbringen. Viele Freunde habe ich nicht (WILL ich auch nicht!), dafür sind es aber wahre, echte, gute Freundschaften, die mir tausendmal wichtiger sind als zahlreiche oberflächliche Bekanntschaften.

Diese geistige Unterforderung, die ich vorhin erwähnte, ist vermutlich einer der Gründe, weshalb ich mich schon damals eher mit älteren Leuten besser verstanden und mich für sie interessiert habe (sowohl freundschaftlich als auch auf Liebesbeziehungen bezogen). Das hat mir einfach mehr gegeben, war erfüllender – und das ist noch heute so.

Liebe Grüße
Ina