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Zusammenfassung

Autor SimonGast
 - 11 Oktober 2015, 22:54:23
Danke für deine Antwort.

Ich habe schon oft den Rat der ,,Leckt mich doch"- Einstellung gehört und würde gern wissen, wie es dazu kommt. Muss es wirklich knallen, damit sich sowas entwickelt? Das würde mir nämlich sehr helfen, da ich mich immernoch sehr stark anderen anpasse und nachgebe, um Liebe zu fühlen, was eigentlich nur toleranz bis akzeptanz ist.
Autor Osterhasi
 - 04 Oktober 2015, 22:58:45
Hallo Simon,
musste jetzt bei deiner Lebensgeschichte etwas länger verweilen.... Es ist wirklich schrecklich, in solch einer Gefühlskälte aufzuwachsen. Kann es selbst ein wenig nachvollziehen, da ich bis zum 12. Lebensjahr nicht mal wusste, wie sich ein ganz normaler harmloser Kuss anfühlt. Ja... und wie soll man wirklich wissen, wie sich echte Liebe anfühlt, wenn man selbst nur ständig eine Marionette in einem Marionettentheater war und immer nur funktionierte und nur gelobt (=? geliebt???) wurde, wenn man "richtig" funktionierte. Wie lässt sich überhaupt erfahren, wer man selbst ist, was man selbst eigentlich möchte etc., wenn man stets nur für andere "funktioniert"? Und lieben/mögen die anderen einen überhaupt, wenn man versucht, sich den anderen anzupassen? So viele Fragen - wo beginnen? Wo habe ich selbst damals begonnen, als ich mich einsam fühlte, weil mich alle gemieden / gemobbt haben? Ein besch....... Gefühl. Klar -> Menschenphobie, ich wurde dann auch immer leiser, zurückgezogener und isolierter. Mein Vater zog mich damals aus der Situation raus - hab ihm sehr viel zu verdanken. Er brachte mich dem Sport näher - Bergwandern, Skifahren, Wasserskifahren, Radfahren - Alles Dinge, die Spaß machen, wo auch mal Fehler erlaubt sind, wo man so richtig sich selbst sein darf und wo man Erfolgserlebnisse sammeln kann, das "Lebensruder" selbst in die Hand nimmt, sich selbst spürt, aktiv am Leben teilnimmt, auf "gesunde" und lebensfrohe Menschen trifft und sich von dieser Lebensfreude regelrecht anstecken lässt. Was passiert in diesem Moment? Ja, plötzlich hat man eine ganz andere Ausstrahlung. Wirkt auf andere irgendwie interessanter. Die anderen sind nicht an Menschen interessiert, die versuchen, sie nachzuahmen .... die "Anderen" sind meistens selbst diejenigen, die wiederum gerne anderen Idolen nacheifern. Hm...was ist ein Idol? Charisma - Ausstrahlung.... na ja... werfe hier einfach mal ein paar Begriffe rein, die mir hier gerade spontan dazu einfallen ... Woran liegt es, dass manche Menschen so eine Anziehungskraft auf andere haben? Offensichtlich nicht nur Materielles oder Reichtum -
Ich hoffe, ich tu dir mit meinen gerade sehr spontanen - dafür auch ehrlichen - Worten nicht weh - Das Thema berührt mich einfach deshalb gerade sehr, da ich selbst eben sehr lieblos aufgewachsen bin und mich um Anerkennung bemühte und deshalb versuchte, mich den anderen anzupassen und es nicht kapierte, dass die anderen meine Nähe gemieden hatten. Bis es mir irgendwann einfach mal zu blöd wurde und ich mir gedacht habe - so - und jetzt leckt mich einfach mal alle ... na ja usw.... gerade was das andere Geschlecht später betraf, machte ich die Erfahrung, je ehrlicher und damit "brutaler" ich war, desto mehr wurde mir hinterhergerannt - je mehr ich mich rar machte, desto anhänglicher wurden die anderen zu mir. Je mehr ich mein "Selbst" spürte und auslebte (dazu gehört alles - der eigene Kleidungsstil, Musikrichtung, einfach alles, wo du selbst voll dahinter stehst und dich damit eben auch "authentisch" / "ehrlich" machst. Die "Anderen" mögen sich wohl lieber mit "ehrlichen" und "authentischen" Personen umgeben als mit jemanden, der versucht, sich anzupassen - also "Theater zu spielen" und damit nicht mehr "ehrlich"/"authentisch" wirkt.
Lass die Worte einfach mal so auf dich wirken ... auf alle Fälle finde ich es sehr gut, dass du so offen über dein Thema sprichst. Von Psychologie usw. habe ich selbst keine Ahnung, aber ich weiß genau, wo ich damals als Teenager stand und wo ich jetzt bin und es ist ein Prozess, der nie enden wird - du hast den Anfang gemacht - mach weiter so - es ist nicht einfach, alle Zusammenhänge zu begreifen und eines der schwierigsten Dinge überhaupt ist es - wahrscheinlich ein Leben lang - immer wieder ganz offen und ehrlich in sich reinzuhören und zu fragen - wer bin ich wirklich? was will ich wirklich? Was sind meine Ziele? Wie gelange ich dorthin? Wie kann ich mich selbst stärken? Wie lebe ich mein (!) eigenes Leben, mache mich von anderen unabhängig und ziehe damit automatisch die Personen an, die ebenso ticken wie ich - also irgendwie dann auch zu mir passen? Also... anpassen nur, wenn es die Gesetze erfordern oder den Geldbeutel schont - z.B. Geschwindigkeitsbeschränkungen beim Autofahren :-) - ansonsten - Sei du selbst!
Wünsch dir viel Kraft!
Osterhasi
Autor Ina
 - 04 Oktober 2015, 18:28:38
Hallo Simon,

ich habe Deinen Account direkt nach Deiner Anmeldung bestätigt!
Wahrscheinlich hast Du keine E-Mail-Benachrichtigung darüber erhalten...
Du müsstest Dich aber mit Deinen Zugangsdaten, die Du bei der Registrierung angegeben hast, einloggen können!

Herzlich willkommen bei uns :)


Ina
Autor SimonGast
 - 04 Oktober 2015, 18:17:06
Danke für die Anteilnahme!

Leider schreibe ich immer so viel, aber ich freue mich über jede Antwort.

Offenbar haben viele Menschen sorgen, mir etwas zu raten oder gar zu glauben, weil es eben so außergewöhnlich ist. Ich stelle jedoch keine Ansprüche, jede Aussage kann helfen. Das meinte ich auch mit meinem Wunsch nach Nähe. Oft helfen mir ein paar Minuten mit einem netten Menschen mehr, als eine große Therapiesitzung oder das gezwungene Verweilen unter Leuten.

Sobald meine Registrierung bearbeitet wurde, werde ich versuchen, da nochmal differenzierter und knappe um Rat zu fragen.

Liebe Grüße
Autor Freudestrahlend
 - 02 Oktober 2015, 23:35:20
Hallo SimonGast1,
ich habe deine Geschichte gelesen und fühle mich von einigen Teilen sehr berührt. Besonders deine Sehnsucht, von deiner Betreuerin in den Arm genommen zu werden, kann ich aufgrund eigener Erlebnisse sehr gut nachvollziehen.

Allerdings bin ich auch bestürzt über das, was du schreibst. Nicht nur über deine schrecklichen Erlebnisse, sondern darüber, dass dir jetzt niemand glaubt und du nicht die Unterstützung bekommst, die du brauchst und die dir zusteht.

Es fällt mir schwer, mutmachende Worte für dich zu finden. Aber ich hoffe, dass du weiter für dein Recht kämpfst und dass dir die Hilfe zuteil wird, die du brauchst.

Freude