Antworten

Anhänge und andere Optionen
Verifizierung:
Bitte lassen Sie dieses Feld leer:
Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißt die Verpflichtung, dass Kinder in die Schule müssen?:
Tastenkürzel: Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau

Zusammenfassung

Autor Freudestrahlend
 - 27 Dezember 2014, 15:54:33
Liebes Engelchen,
dieses Gefühl, mein Leid sei nicht wichtig genug, andere sind viel schlechter dran, das kenne ich. Ich dachte sogar zwischendurch, ich habe kein Recht, einen Therapieplatz zu beanspruchen...aber wie anila schreibt: Leid ist subjektiv. Und dein Empfinden ist wichtig. Ich habe auch nicht immer alles ausgesprochen und hinterher stellte sich heraus, dass mein verschwiegenes Problem doch wichtiger war als gedacht. Seitdem bin ich offener und erzähle mehr in den Sitzungen, weil ich gemerkt habe, dass Selbstzensur nur mir selber schadet und niemandem hilft.

Ich wünsche dir viel Kraft und wieder wachsende Zuversicht. Und viel
Freude
Autor anila
 - 27 Dezember 2014, 06:42:57
Liebes Engelchen,Du möchtest ja gerne Erfahrungsberichte haben,also teile ich meine Erfahrung mit Dir:
Bis jetzt habe ich mich immer besser gefühlt,wenn ich ausgesprochen habe,was mich belastet.Auch wenn die Reaktion dann oft ganz anders war,als ich es mir gewünscht hätte,aber ich habe es dann wenigstens versucht und mich der Reaktion gestellt.Das finde ich leichter,als ewiges Grübeln,was vielleicht an Reaktion kommen würde,wenn...!
Die Aussage,jemand anderse hätte mehr Recht auf Leid als Du ist totaler Dummfug.Leid ist immer subjektiv .Ob jemand traurig ist,weil er seinen Freund verloren hat oder weil er die Prüfung nicht geschafft hst..einerlei! Beide brauchen Trost,beide haben ein Recht auf "Gehört-werden",auf Zuwendung und Mitgefühl.Sicherlich denkt Deine Ärztin ähnlich darüber.
Ich wünsche Dir viel Zuversicht und Mut für Deinen Weg...alles Liebe anila
Autor Igorath
 - 26 Dezember 2014, 23:59:11
Liebes Engelchen,

Das mit dem Mobbing ist mir nur allzu bekannt.
Auch habe ich schon Freunde verloren. Ich bin dadurch so ziemlich vereinsamt und baue mir deshalb gerade in der Berufsschule ein neues Leben auf. Es scheint, dass sich die Leute gut mit mir verstehen, doch hinter ihren Rücken mag ich sie alle nicht.
Ich kann eigentlich kaum noch Menschen leiden, weil ich weiß wie niederträchtig und verräterisch sie sein können. Wie falsch diese Gesellschaft ist und wie schnell Freundschaften vergessen sind, wenn Verzweiflung und Probleme um die Ecke biegen.

Das, was du schilderst, hört sich trotz allem sehr traumatisch an, du solltest deiner Ärztin davon erzählen.
Jeder hat Probleme und die Probleme von jedem sind wichtig. Auch deine sollte behandelt werden.
Was deine Freundin sagt, kann ich leider bei bestem Willen nicht verstehen. Das ist einfach nur dumm und hilft niemandem.

Ich kann dir leider aber nicht sagen, wie du dein Selbstwertgefühl steigerst. So weit bin ich auch noch nicht.
Ich könnte jetzt viele Sätze zitieren, aber an diese halte ich mich selbst nicht, deswegen kann ich mir das ja sparen.

Ich wünsche dir dennoch viel Kraft und viel Glück. Auch du wirst wieder auf deine Beine kommen. Da bin ich mir zumindest sicher.
Du scheinst eine starke Persönlichkeit zu sein, ich denke, dass du mit ein bisschen Hilfe das alles schnell hinter dir lassen kannst.
Gib' einfach nicht auf. Auch wenn du denkst, dass es nicht mehr geht. Das ist wie beim Joggen: Man denkt ständig "Oh mein Gott, ich kann nicht mehr!" aber setzt dennoch einen Fuß vor den Anderen. Genauso ist es hierbei. Du schaffst das! :)
Autor Luna2222
 - 26 Dezember 2014, 22:06:45
Hallo, das kenne ich all zu gut . Ich kann dir jetzt sagen erzähl es Du bist dann leichter . Leicht gesagt . Ich selber traue mich auch nicht.
Autor Engelchen
 - 26 Dezember 2014, 21:24:00
Hallo zusammen!
Das hier ist mein erster Eintrag als Gast und ich würde mich sehr über hilfreiche Antworten freuen.
Ich bin momentan schon in Behandlung, aber ich weiß nicht, ob ich ihr alles erzählen soll, was mich schon Jahre belastet.

Hier eine Kurzzusammenfassung meiner "Geschichte":

Ich habe dieses Jahr mit meinem Traumstudium begonnen, wurde aber schon am Anfang durch eine Grippe ausgeknockt. Danach ging es eine Zeit lang gut an der Uni und dann war ich 4 Wochen zu Hause, weil mein Kreislauf gesponnen hat und folgendes aufgetreten ist:
-Schlafstörungen
-innere Unruhe
-Engegefühl in der Brust, das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen
-Panik vor Menschenmassen, vor zu lauten Geräuschen und zu viel um mich herum
-mir ist ständig zum heulen
-selbstzweifelnd
- freudlos und kraftlos
-kein Appetit

Ich habe das anfangs alles auf meine Grippe und meinen Kreislauf geschoben, aber dann ist mir aufgefallen, dass ich seit letztem Jahr November, keine Pause mehr hatte, keine Zeit der Entspannung. Ich lief auf Dauerbetrieb mit Abi, Führerschein, Abschlusskonzert, immer anderen helfen und nicht nein sagen...
Durch meine körperliche Schwächung und den einhergehenden Kontrollverlust bin ich auch psychisch zusammengebrochen. Ich bin verzweifelt....nach außen war ich immer die hilfsbereite, die immer für jeden da war, gelacht hat, aber ich hatte schon früher Phasen der Verzweiflung, in denen ich einfach nicht mehr hier sein wollte.

Meine Fachärztin ist noch bei der Diagnose depressive Krise, aufgrund der Krankheit, dass ich dann eben in ein Loch gefallen bin, nicht mehr an mich glaube, mir nichts mehr zutraue. Aber ich habe ihr noch nicht alles andere erzählt, was mich noch bedrückt, vllt. auch durch den Zusammenbruch an die Oberfläche geschwemmt wurde.

Was ich eigentlich meiner Ärztin noch erzählen will, aber ich nicht weiß, ob sie das überhaupt hören will...oder ob ich es weiter in mir verschlossen halten soll:

- Mobbing/Lästerei, die ich in meiner Schulzeit oft ertragen musste auch in den Jahren vor und kurz vor meinem Abi. Dadurch habe ich mir selbst irgendwann nichts mehr zugetraut, ich habe mich nicht mehr getraut mich über meine Leistungen zu freuen, mein Wissen im Unterricht preiszugeben, habe mich klein gemacht, weil die anderen in meinen Augen viel besser waren...als fazit: die folgen trage ich jetzt immer noch mit mir herum, ich weiß, dass es in der Vergangenheit liegt, aber es belastet mich
- dass ich immer glaubte, sehr gute Freunde zu haben...ich habe mich anscheinend getäuscht, ich war immer nur gut zum erklären, oder wenn mal Hilfe benötigt wurde. Ein paar Freunde, die ich eigentlich sehr gern hatte, haben auf einmal angefangen über mich zu lästern und mich runterzumachen..doch ich habe dann neue Freundinnen gefunden, aber die haben sich auf einmal auch von mir abgewandt, ich weiß nicht warum, irgendwann war ich abgeschrieben...und meine momentane "beste Freundin" hat mich auch enttäuscht, weil sie mein momentanes Empfinden nicht ernst nimmt, weil sie es viel schwerer hat, und es eher berechtigt wäre, dass ihr es so gehen würde...
- dass ich die Anerkennung durch bestimmte Familienmitglieder vermisse, von meinen Eltern höre ich andauernd,dass ich dies und jenes toll mache, aber zum Beispiel von Oma und Geschwistern eben nicht. Ich bekomme es immer zu spüren, dass ich nicht der Lieblingsenkel bin, ich werde nicht gelobt...mein einer Geschwisterteil hat mich immer psychisch fertig gemacht, mich beleidigt, dass es mich in der Seele verletz hat.
-momentan an der Uni habe ich auch ein paar Mädels gefunden, mit denen ich mich gut verstehe...sie haben mich auch immer über alles informiert, aber durch meine lange Anwesenheit,sind sie zusammengewachsen...ich fühle mich wieder wie das fünfte Rad am Wagen...ich habe Angst, wieder in die Außenseiterrolle zu rutschen, wieder allein und zurückgezogen zu sein...


Ich weiß einfach nicht, ob ich meiner Ärztin das alles erzählen soll? Ich habe Angst, dass sie es als unwichtig ansieht, weil es Vergangenheit ist und vielleicht gar nichts mit meiner momentanen Krise zu tun hat. Oder sie es kleinredet...

Mir geht es momentan gar nicht gut...ich bin verzweifelt, habe kein Selbstbewusstsein, werden von Selbstzweifeln geplagt, kann mich nicht mehr offen über meine Leistungen und meine Fähigkeiten freuen, es tut mir weh schon lange keine Anerkennung/Zuneigung von einigen Familienmitgliedern zu bekommen, ich vergleiche mich ständig mit anderen und mache mich immer schlechter und kleiner als ich vielleicht bin...

Was würdet ihr mir raten? Was würdet ihr machen?

Meine Ärztin ist sehr sympathisch und helfend, aber ich habe Angst, dass sie meine Sorgen oder, dass was mir auf der Seele liegt lächerlich findet, unwichtig und unnötig findet...vielleicht ist die ganze Behandlung unnötig und ich bilde mir das nur ein...hilfe...

Ich hoffe auf ein paar tröstende, hilfreiche, motivierende Antworten oder Antworten die Erfahrungen schildern.

Liebe Grüße
Engelchen