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Zusammenfassung

Autor Atemlos
 - 17 September 2012, 17:10:58
Ich wollte unbedingt mal für die Antworten danke sagen, es war schon etwas gutes Euch zu lesen.

Ich weiß das meine Antwort ewig auf sich warten ließ, nur habe ich immer wieder nach Anlaufnehmen, das Antworten aufgegeben. Auch jetzt gerade tendiert etwas in mir zum weg klicken und verschieben. Ich lass es mal stehen und gebe meinen Sorgen keinen Raum, das habt Ihr mir in Euren Antworten ja auch vermittelt, ich darf sein und muss nicht genügen. Und doch lese ich immer wieder Korrektur und denke das passt doch alles nicht, das reicht nicht, lösche es!

Habe weiterhin seit Wochen jeden Tag Depressionen und Ängste. Ich fühle mich weiterhin vom Leben bedroht und die Stimme fordert weiter das Aufgeben.
Hoffnung ist oft keine da, aber die kurzen Momente in denen sie mir begegnet bemerke ich! Es gibt sie in mir.

Unendlich müde!


Autor Epines
 - 11 Mai 2012, 12:04:15
Hallo Atemlos

Du schreibst:"...und merke wie ich schon wieder hoffe das viele Anteil nehmen und das ich möglichst gut rüberkomme. Also verbanne ich den Gedanken einfach mal auf den Müll und freue mich darüber grade etwas mehr Luft zu bekommen, nachdem ich das mal einfach alles hier aufgeschrieben habe!"

Keine Sorge, du bist gut rüber gekommen, so gut wie jeder andere auch, aber ich kenne genau deine Zweifel. Die Frage, was denken andere von mir, hoffentlich habe ich nichts Falsches gesagt oder geschrieben, mich nicht daneben benommen, nehme ich zu viel Raum ein u.s.w. haben mich auch viele Jahre lang begleitet.

Tatsächlich nimmt man als Histrioniker auch viel Raum ein, stellt sich gerne in den Mittelpunkt. Dies muss jedoch nicht unbedingt schlecht sein, man kann diese  Gabe frei reden zu können auch so nutzen, dass man daraus Profit schlägt, ja sogar Spaß haben kann. Eine Bekannte von mir, mit dieser "Belastung" hat sich jahrelang gequält und macht heute Humortherapie bei Kindern im Krankenhaus und in Seniorenheimen. Damit hat sie großen Erfolg und alle freuen sich und ihr ist es nicht mehr peinlich immer im Mittelpunkt stehen zu wollen, sondern sie kann es endlich ausleben.
Nebenbei bemerkt, viele Schauspieler und Künstler sind Histrioniker und Borderliner, haben es also verstanden ihre "Last" in etwas Positives umzuwandeln.

Ein anderer Bekannter, dem es ähnlich ging wie dir, also auch Histrioniker mit Sozialphobie hat sich einer Laientheatergruppe angeschlossen und genießt da seinen Erfolg, auch wenn ihm anfangs der Angstschweiß fast unten aus der Hose auf den Boden getropft ist. Heute sagt er, dass dies besser als jede Therapie war.
Er traut sich nun sogar die rot-grün-gelb geringelten Socken zu tragen, die ich ihm einmal gestrickt hatte. Damals sagte ich einfach so zum Spaß: "Wenn du die trägst, bist du kuriert". Zwei Jahre hat er allerdings gebraucht bis er dazu den Mut fand, er hatte panische Angst was die Anderen von ihm denken, wenn er solche Socken tragen würde. Natürlich haben alle dahin geguckt und einige mussten sogar spontan lachen, aber heute ist ihm egal was die Leute von ihm denken, Hauptsache ihm geht es dabei gut und irgendwie amüsiert es ihn, dass die Leute nun sofort auf die Füße gucken, um zu sehen was für verrückte Socken er wieder trägt :-).

Uns wird von klein auf gesagt:" Mach dich nicht so wichtig, wer bist du schon, sei ruhig, rede nicht so viel u.s.w.".  Kein Wunder also, dass wir uns später deswegen schämen.

Wenn man sich nun jedoch einmal Gedanken macht, sich daran erinnert wer uns diese Worte ständig sagt, oder gesagt hat, wird man schnell feststellen, dass es vor allem Leute waren, die selber gerne reden und selber gerne ständig im Mittelpunkt stehen, denn jemand der eher ruhig ist, den stört es ja nicht, im Gegenteil er ist sogar dankbar, dass er nicht ständig was sagen muss und ist froh um die Unterhaltung.

Wenn wir unsere Talente und Begabungen ständig unterdrücken werden wir zwangsläufig krank und mögen nicht mehr. Fang an zu suchen, wo du diese Gabe einsetzen kannst um sie positiv zu nutzen.
Nach so vielen erfolglosen Therapiestunden, wäre es an der Zeit einmal etwas ganz anderes , etwas ganz neues zu versuchen. Du sagtest, dass du Zeit hast, meiner Meinung ist Zeit nach Gesundheit das Wertvollste was wir besitzen.

Wir alle sind nicht nur Depressive, Borderliner oder sonstige Krankheitsbilder, sondern vor allem Menschen mit außergewöhnlichen und vielseitigen Begabungen und Talenten. Der eine singt und erfüllt damit sein Herz, spielt Klavier, schreibt Gedichte, Romane, oder schreibt hier und regt damit andere Menschen zum Denken an, malt wundervolle Kunstwerke, formt Skulpturen, der andere steht als Hamlet auf der Bühne.
Was wir jedoch gemeinsam haben ist die Angst zu versagen. Persönlich nehme ich mich da nicht aus, ich habe ständig Angst zu versagen, aber mittlerweile sage ich mir, dass was ich mache, zu dem Zeitpunkt wo ich es mache richtig ist und für mich stimmt, wenn sich danach herausstellt, dass es doch falsch war, habe ich eine Erfahrung dazugewonnen. Andere dürfen auch Fehler machen, also auch ich. Schlussendlich entwickeln wir uns doch nur durch unsere Fehler und lernen daraus. Man könnte demnach sagen, je mehr wir  falsch machen um so besser.

Es ist gut, dass du hier über dich geschrieben hast, dies ist wirklich ein tolles Forum mit vielen guten Leuten, die wissen was Sache ist und wo man sich  und seine Gefühlswelt nicht ständig verstecken, oder Angst haben muss deswegen negativ bewertet zu werden.
Wir lernen täglich dazu und was wir einstecken, können sogenannt "Normale" sowieso nie erahnen.

Alles Liebe Dir
Epines


Autor Deja
 - 10 Mai 2012, 20:27:10
Hallo Atemlos

ich kann dir nicht viele Worte dazu schreiben....außer, daß ich sehr gut nachvollziehen kann, wie du dich fühlst....

ich bin gerade in der TK und trotz Zuspruchs und Personen, die Kontakt zu mir suchen bzw gerade deswegen, kommt ganz oft der Wunsch zu sterben in mir auf.....es ist schwer, das auszuhalten aber auf jeden Fall bist du damit nicht allein

lg yogu
Autor Atemlos
 - 10 Mai 2012, 11:53:10
Ich habe die letzten Tage schon die ganzen Beiträge mit "ich kann nicht mehr" und sowas gelesen und ich hätte mich gut einklinken können. Wollte ich aber nicht.

Einfach zu sagen das ich nicht mehr kann ist zu wenig und nicht ganz wahr. Ich kann noch ewig wie es scheint, weil ich eben nicht auf ein Haus steige oder in den Fluss springe. Ich habe seit Jahren Depressionen und Angststörungen. Zusammengefasst bin ich wohl Histrioniker, Borderliner oder ähnliches, ganz sicher ist sich keiner meiner Ärzte und davon hatte ich schon viele.

Ich habe weiterhin jeden Tag Angststörungen, so auch heute. Die führen zu Depressionen und so ist es also 12Uhr Mittags und mein Tag ist nur noch geprägt von dem Gedanken mich umzubringen. Gut, mach ich nicht, muss sich keiner Sorgen machen, ist auch keine Ankündigung und auch keine Absichtserklärung, ich muss nur wieder Luft bekommen.
Wozu, ganz ehrlich, wozu ist der Gedanke täglich stundenlang gut nicht mehr zu können?

Ich habe eine tolle Freundin, die mich wirklich rundum so nimmt wie ich bin. Wir haben zusammen tolle Freunde und leben eigentlich so wie es sich andere wohl wünschen. Ich habe nicht viel zur Verfügung, bin aber völlig zufrieden, weil die Zeit die ich habe wichtiger ist als das Geld was ich bekommen würde, wenn ich meinem alten Beruf nach gehen könnte.
Ich habe aus Nutzlosigkeit (meiner eigenen Nutzlosigkeit seit ich so schwer erkrankt bin) sogar angefangen mich weiterzubilden und habe mir ein Ehrenamt gesucht in dem ich Menschen wirklich eine Freude bereiten darf. Und doch fühlt sich mein Leben einfach kalt und leer an. So leer das ich einfach nicht mehr möchte. So ist also eine Stimme in meinem Kopf die ständig wiederholt; "Du bist nichts wert, die Leute mögen Dich nicht, Du störst, bring Dich um."

Meine Kindheitserfahrungen und der Umgang meiner Eltern und Mitschüler hat mich einfach klein gemacht. Ich habe ein so großes Defizit an meinem Selbstvertrauen, das ich nach Anerkennung giere und sobald die Vorstellungen abweichen, ich mich nur noch umbringen möchte.
Hunderte Stunden Therapie in allen Formen haben nicht zu einer Stabilisierung geführt, sondern wie ich oft denke, mich einfach nur noch verletzlicher gemacht. Früher wusste ich wenigstens nicht warum, heute liegt alles brutal offen vor mir.

Ich leg mich mal hin und merke wie ich schon wieder hoffe das viele Anteil nehmen und das ich möglichst gut rüberkomme. Also verbanne ich den Gedanken einfach mal auf den Müll und freue mich darüber grade etwas mehr Luft zu bekommen, nachdem ich das mal einfach alles hier aufgeschrieben habe!