Autor: missing
« am: 27 April 2013, 00:04:05 »Hallo Kaffeebohne6,
ein paar Spontangedanken ...:
Zunächst mal: Stimmungsschwankungen sind nichts ungewöhnliches oder bedenkliches! Es klingt gut zu hören, dass du "immer gut drauf" bist - UND ich finde es mindestens genauso positiv zu werten, dass du über dein Leben nachdenkst! Beides muss sich auch nicht zwingend ausschließen.
Weiter: sich in Gesellschaft einsam zu fühlen, ist m.E. durchaus auch noch ein "gesundes, abwägendes" Gefühl. Seine wahre Befindlichkeit vor Anderen zu verstecken und den/die Fröhliche(n) zu mimen, dürfte auch jeder kennen.
Aber offenbar bist du irritiert, weil du schon länger an dir Veränderungen feststellst, die du so noch nie beobachtet hast. Dass die Trennung da einiges verstärkt und verschlimmert hat, ist nachvollziehbar.
Mein spontaner Rat ist einfach: beobachte dich gut, wach und aufmerksam - und mach alles weitere vom Leidensdruck abhängig! Man muss nicht bei allen Tiefs im Leben wie wild gegensteuern, zumal sie sich oft von selbst relativieren: es gibt halt sch...ß-Phasen im Leben, und manchmal dauern die auch paar Wochen oder Monate ...
Aber sobald du merkst, dass du in Gedanken- oder Gefühlskarussels stecken bleibst oder dich da schleichend immer mehr rein verlierst, ... dass sich dein "normales" Alltagsleben in wesentlichen Bereichen verändert und/oder du dich gar zurückziehst, ... dass dein "immer gut drauf"-Leben selten wird, ... - DANN mach den ersten Schritt und hol dir Hilfe! (Aber mach dich jetzt nicht nervös deswegen: du wirst es spüren, ob es dir notwendig erscheint oder nicht! Das Zauberwort ist wirklich "Leidensdruck", und wenn der nicht mehr erträglich wird, wird man fast automatisch aktiv.)
Noch was: wenn du mit deinen Freunden nicht über dich und deine Gefühle reden kannst, würde *ich* sie eher als "Bekannte" bezeichnen ... (natürlich mag man nicht jedem sein Innerstes anvertrauen, klar). Ist da wirklich niemand dabei, wo du dieses Wagnis eingehen würdest? Verständnis und Rückhalt sind etwas wichtiges und stärkendes ...
Oh, und kurz zum Psychologen: diese Leute haben ihr Fach studiert, um anderen Menschen zu helfen. Würdest du bei einem gebrochenen Finger auch sagen "ich will nicht gleich zum Orthopäden oder zum Chirurgen laufen"? Man liegt da auch nicht rum (außer vielleicht bei Psychoanalyse, ok), sondern redet "ganz normal" mit jemandem, der das versteht. Aber üblicherweise wäre eh der Hausarzt die erste Anlaufstelle - und auch die verstehen mehr, als man manchmal erwartet.
Kurz: mach dich nicht verrückt - aber beobachte, wie es dir geht, und wie sich alles entwickelt. Und falls du an irgendeinem Punkt das Gefühl hast, dass du gerne Hilfe hättest: sei nicht unnötig scheu oder voreingenommen, sondern nimm sie in Anspruch.
Alles Gute,
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ein paar Spontangedanken ...:
Zunächst mal: Stimmungsschwankungen sind nichts ungewöhnliches oder bedenkliches! Es klingt gut zu hören, dass du "immer gut drauf" bist - UND ich finde es mindestens genauso positiv zu werten, dass du über dein Leben nachdenkst! Beides muss sich auch nicht zwingend ausschließen.
Weiter: sich in Gesellschaft einsam zu fühlen, ist m.E. durchaus auch noch ein "gesundes, abwägendes" Gefühl. Seine wahre Befindlichkeit vor Anderen zu verstecken und den/die Fröhliche(n) zu mimen, dürfte auch jeder kennen.
Aber offenbar bist du irritiert, weil du schon länger an dir Veränderungen feststellst, die du so noch nie beobachtet hast. Dass die Trennung da einiges verstärkt und verschlimmert hat, ist nachvollziehbar.
Mein spontaner Rat ist einfach: beobachte dich gut, wach und aufmerksam - und mach alles weitere vom Leidensdruck abhängig! Man muss nicht bei allen Tiefs im Leben wie wild gegensteuern, zumal sie sich oft von selbst relativieren: es gibt halt sch...ß-Phasen im Leben, und manchmal dauern die auch paar Wochen oder Monate ...
Aber sobald du merkst, dass du in Gedanken- oder Gefühlskarussels stecken bleibst oder dich da schleichend immer mehr rein verlierst, ... dass sich dein "normales" Alltagsleben in wesentlichen Bereichen verändert und/oder du dich gar zurückziehst, ... dass dein "immer gut drauf"-Leben selten wird, ... - DANN mach den ersten Schritt und hol dir Hilfe! (Aber mach dich jetzt nicht nervös deswegen: du wirst es spüren, ob es dir notwendig erscheint oder nicht! Das Zauberwort ist wirklich "Leidensdruck", und wenn der nicht mehr erträglich wird, wird man fast automatisch aktiv.)
Noch was: wenn du mit deinen Freunden nicht über dich und deine Gefühle reden kannst, würde *ich* sie eher als "Bekannte" bezeichnen ... (natürlich mag man nicht jedem sein Innerstes anvertrauen, klar). Ist da wirklich niemand dabei, wo du dieses Wagnis eingehen würdest? Verständnis und Rückhalt sind etwas wichtiges und stärkendes ...
Oh, und kurz zum Psychologen: diese Leute haben ihr Fach studiert, um anderen Menschen zu helfen. Würdest du bei einem gebrochenen Finger auch sagen "ich will nicht gleich zum Orthopäden oder zum Chirurgen laufen"? Man liegt da auch nicht rum (außer vielleicht bei Psychoanalyse, ok), sondern redet "ganz normal" mit jemandem, der das versteht. Aber üblicherweise wäre eh der Hausarzt die erste Anlaufstelle - und auch die verstehen mehr, als man manchmal erwartet.
Kurz: mach dich nicht verrückt - aber beobachte, wie es dir geht, und wie sich alles entwickelt. Und falls du an irgendeinem Punkt das Gefühl hast, dass du gerne Hilfe hättest: sei nicht unnötig scheu oder voreingenommen, sondern nimm sie in Anspruch.
Alles Gute,
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